Historie
Ende des 19. Jahrhunderts hatte Adolf Junge das Grundstück in Busdorf mit kleinem Sommerhäuschen erworben. Was zunächst mit »Badekarre« begann, entwickelte sich schnell zu einer beliebten Badestätte. Die Aufteilung in Herren- und Damen-Bad mit hölzernen »Schamwänden« hatte eher provisorischen Charakter. Am Standort des heutigen Wintergartens wurden in der kalten Jahreszeit die Boote repariert und während der Sommermonate Kaffee und Kuchen serviert.
Als der Bootswerftbesitzer verstarb, zog seine Frau Sophie Junge mit ihrem »Dreimädelhaus« ins »Marienbad«. Das Café diente in dieser Zeit zur Lebensunterhaltung. Schon bald darauf wurde ein solider Baukörper direkt an der Uferzone errichtet. 1926 komplettierten zwei dazugehörige und nach Geschlechtern getrennte Bootsstege das Gesamtensemble des »Marienbades«. Aber nicht nur die Badeanstalt zog die Besucher an, sondern es war besonders das »Café-Marienbad«, das den Ruf genoss, die besten Kuchen weit und breit anzubieten. In der angebauten Veranda mit dem Blick auf die Schlei servierten die Junges Kaffee und Kuchen, aber auch vor dem Bade »Bommerlunder«.
Die drei Kinder führten den Betrieb sogar während des Krieges im Sinne der Mutter fort. Ende der 70 er Jahre wurde der Badebetrieb eingestellt, um sich auf das gastronomische Geschäft zu konzentrieren. Am 26. Februar 1997 wurde das Café aus Altersgründen von den Schwestern Ingeborg Junge und Henriette Völker geb. Junge geschlossen. Im April wurde das Areal erworben, um den nostalgischen Geist von Einst wiederzubeleben.